Stillstand statt Saisonstart – Regionale Kultur und Corona – Phönix Theaterwelt Wittenberg
Veröffentlicht am Sonntag, 26. April 2020
Aus der Asche des ehemaligen städtischen Theaters erhob sich im Mai 2004 sozusagen die "Phönix Theaterwelt Wittenberg". Getragen durch einen gemeinnützigen Verein, konnten auf der Bühne seitdem zahlreiche Gastkünstler mit Konzerten, Lesungen, Comedy und vielem mehr begrüßt werden. Seit Mitte Mai stehen jedoch auch hier die Räder still. Ein Gespräch aus unserer Reihe "Regionale Kultur und Corona".
(Anmerkung: Das Gespräch fand in der Woche vom 16. bis 22. März statt. Eventuelle spätere Entwicklungen spiegeln sich hier daher nicht wider.)
1. Welche Folgen hat die aktuelle Corona-Situation für Ihr Theater bisher?
Für uns bedeutet es den Verlust von Einnahmen, mit denen wir unsere laufenden Kosten decken müssten. Nötige Reparaturen und/oder Investitionen fallen komplett flach.
2. Was passiert mit Tickets für Veranstaltungen, die bereits gekauft wurden?
Für Veranstaltungen, die komplett ausfallen, werden die Gelder natürlich zurück erstattet. Für Veranstaltungen, die auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden, behalten die Eintrittskarten ihre Gültigkeit.
3. Sie sind nicht nur Gastgeber, sondern auch Arbeitgeber. Wie wirkt sich die aktuelle Situation in dieser Beziehung aus?
Arbeitgeber sind wir "nur" für Ehrenamtliche und geringfügig Beschäftigte. Aber auch diese Personengruppe rechnet monatlich mit der Aufwandsentschädigung oder dem Geld vom Minijob. Wir haben alle Mitarbeiter nach Hause geschickt. In diesem Fall besteht leider keine Absicherung durch das Kurzarbeitergeld.
4. Was tun Sie bzw. was haben Sie vor, um auch in Zeiten des brachliegenden öffentlichen Lebens stattzufinden und den Kontakt zu Ihrem Publikum aufrecht zu erhalten?
Im Moment haben wir zu den Kassenöffnungszeiten eine telefonische Erreichbarkeit im Home Office ermöglicht.
5. Bisher kann niemand abschätzen, wie sich die Situation in den kommenden Wochen oder auch Monaten entwickeln wird. Wie blicken Sie in die Zukunft? Gibt es schon Überlegungen, wie mit dieser Situation umgegangen werden könnte?
Wir machen uns große Sorge, das Haus und seine laufenden Kosten halten zu können. Wir hoffen daher, so wie unsere Künstler und Gäste auch, auf Unterstützung von staatlicher Seite - die wir dringend benötigen werden.