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Stillstand statt Saisonstart – Regionale Kultur und Corona – "Evangelische Landeskirche Anhalts"

Veröffentlicht am Samstag, 18. April 2020

Rund 3.100 Menschen in über 140 Gemeinden unserer Region gehören der Evangelischen Landeskirche Anhalts an. Von den Versammlungs- und Veranstaltungsverboten im Zuge der Virus-Pandemie sind auch alle Glaubensgemeinschaften im Land betroffen. Gerade in Zeiten, in denen seelischer Beistand verstärkt gesucht wird, ist er nur auf Entfernung möglich. Dort aber jetzt besonders intensiv, wie die Landeskirche betont.
(Anmerkung: Das Gespräch fand in der Woche vom 16. bis 22. März statt. Eventuelle spätere Entwicklungen spiegeln sich hier daher nicht wider.)

1. Welche Folgen hat die aktuelle Corona-Situation für die Landeskirche bisher?
Wie für die gesamte Gesellschaft: dramatische Folgen. Unser Glaube lebt von Gemeinschaft, in der wir nun so gut wie nicht mehr zusammenkommen können. Alle Gottesdienste, Kreise, Gruppen, Veranstaltungen und Konzerte sind vorerst bis Ostern abgesagt. Damit müssen wir umgehen.

3. Sie sind auch Arbeitgeber. Wie wirkt sich die aktuelle Situation in dieser Beziehung aus?
Das ist noch nicht abschließend klar. Das Landeskirchenamt wird weiterarbeiten, weil es organisatorisch die Zentrale unsere kirchlichen Lebens in Anhalt ist. Allerdings ist das Amt für den Besucherverkehr geschlossen. Einige Mitarbeitende, die gesundheitlich besonders gefährdet sind oder kleine Kinder betreuen müssen, können auch im Homeoffice arbeiten. Andere Mitarbeitende – Pfarrerinnen und Pfarrer, Gemeindepädagoginnen und Gemeindepädagogen, Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker – tun, was möglich ist – entweder von zu Hause aus, im Einzelfall im persönlichen Gespräch oder per Telefon. Den Mitarbeitenden in Schulen und Kindergärten geht es nicht anders als in den staatlichen Einrichtungen. Im Cyriakushaus Gernrode, dem Tagungshaus unserer Landeskirche, haben wir umfangreiche Stornierungen. Das betrifft natürlich auch die Mitarbeitenden des Hauses.

4. Was tun Sie bzw. was haben Sie vor, um auch in Zeiten des brachliegenden öffentlichen Lebens stattzufinden und den Kontakt zu Ihren Mitgliedern aufrecht zu erhalten?
Wir sind täglich in Kontakt mit Gemeinden und Mitarbeitenden, um Hinweise zu geben, was wir in der aktuellen Situation tun können. Wichtig ist jetzt, die Netzwerke in den Gemeinden auch ohne den Kontakt von Angesicht zu Angesicht aufrecht zu erhalten. Über Telefon und elektronische Medien informieren wir uns, wie es gerade älteren Gemeindegliedern geht und versuchen, Hilfe zu leisten und zu organisieren. Die Evangelische Kirche hat über das Portal www.kirchevonzuhause.de bereits umfangreiche Angebote für digitale Andachten, Gottesdienste, Seelsorge, Gebet u.a.m. ins Netz gestellt. Wir informieren regelmäßig auf unserer Homepage und in den sozialen Netzwerken. Es gibt täglich unter www.landeskirche-anhalts.de einen Podcast mit einer Andacht zum Lesen und zum Hören.

5. Bisher kann niemand abschätzen, wie sich die Situation in den kommenden Wochen oder auch Monaten entwickeln wird. Wie blicken Sie in die Zukunft? Gibt es schon Überlegungen, wie mit dieser Situation umgegangen werden könnte?
Unsere aktuellen Maßnahmen habe ich genannt. Sie werden regelmäßig überprüft und aktualisiert. Ansonsten bleiben wir als Christen auch angesichts der Dramatik der Situation hoffnungsvoll, denn wir wissen unser Leben von Gott getragen. Ihm können wir vertrauen. Diese Krise lehrt uns ein Stückweit auch Bescheidenheit und zeigt, dass wir über unser Leben nicht einfach frei verfügen können. Wir arbeiten verantwortungsvoll und tatkräftig an der Bewältigung der Krise mit und sind in Gebeten, Gedanken und auch Taten bei den Menschen, denen es in dieser Lage nicht gut geht – und bei den Menschen, die derzeit für unser aller Wohl arbeiten, sei es in Politik, Krankenhäuser, Krisenstäben, Supermärkten oder anderswo.

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