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Lichtbildgalerie in der Ausstellung mit Naturdarstellungen Georg ForstersLEO Glücksmoment
Lichtbildgalerie in der Ausstellung mit Naturdarstellungen Georg Forsters© Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, Foto: Nicole Krebs

Südseeschätze im Schloss Wörlitz

Veröffentlicht am Donnerstag, 23. Mai 2019

Seit einem Jahr ist im Mezzanin des Schlosses Wörlitz eine neue Dauerausstellung der besonderen Beziehung des Welterkunders Georg Forster zu Fürst Franz und dem Gartenreich Dessau-Wörlitz gewidmet. Anfang Mai wurde die Ausstellung nun um ihr Herzstück vervollständigt: Rund 30 kostbare Objekte, die Forster auf seiner Südseereise zusammentrug, sind erstmals seit drei Jahrzehnten wieder öffentlich zu sehen. Ein besonderer Schatz feiert seine „Rückkehr ins Licht“.

Auf den ersten Blick mögen die Ausstellungstücke vergleichsweise unscheinbar wirken. Kein glänzendes Gold, keine funkelnden Edelsteine erwarten die Besucher im Mezzanin des Wörlitzer Schlosses. Stattdessen werden beispielsweise das Baströckchen und die Haarsträhne der tahitischen Prinzessin und Tänzerin Poedua gezeigt, zwei Streitkolben aus Tonga oder Angelhaken für den Tintenfischfang. Doch die Objekte sind von unschätzbarem Wert, zum Teil weltweit einmalig und zählen zu den ältesten Artefakten überhaupt, die aus Polynesien nach Europa kamen und bis heute existieren.

Gesammelt wurden sie auf der zweiten Südseereise des berühmten Captain Cook, bei der sich 1772 auch der deutsche Naturforscher Johann Reinhold Forster und sein 17-jähriger Sohn Georg an Bord befanden. Bei ihrer Rückkehr nach London erhielten sie Besuch vom Anhaltischen Fürstenpaar, das sich gerade in England aufhielt – und die Insel mit 42 besonderen Objekten im Gepäck wieder verließ. 31 von ihnen sind erhalten geblieben, 28 werden nach aufwändiger Restaurierung und Konservierung nun wieder ausgestellt.

Zu entdecken gibt es neben der Südseesammlung aber auch noch vieles mehr. Forsters Zeichnungen der Tier- und Pflanzenwelt, Düfte, die er in seiner Chronik beschrieb, oder Musik, die nach Noten aus Tonga und Neuseeland arrangiert wurde. Ein weiterer Ausstellungsteil ist dem ebenso spannenden wie tragischen Leben Georg Forsters gewidmet. Multimedia-Installationen und nicht zuletzt die Ausstellungsarchitektur selbst, die zur Navigation dienenden Stabkarten der Polynesier nachempfunden ist, runden das Erlebnis ab.

Fortsetzen lässt es sich bei einem Parkspaziergang. Der „Eisenhart“ ist einem polynesischen Kultort, einem „Marae“, nachempfunden – als wohl einziger außerhalb Ozeaniens. Und im Palmengarten lassen sich Pflanzen entdecken, die bereits Georg Forster in Polynesien beschrieb.

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