Farbenfroher Veranstaltungsherbst
Veröffentlicht am Montag, 23. September 2019
Wenn der Herbst Einzug hält und die Freiluftsaison endet, sollte man sich keinesfalls bis zum Frühling ins stille Kämmerlein zurückziehen. Denn jetzt kehrt das Leben in die überdachten und beheizten Veranstaltungsorte der Region zurück. Und zwar mit geballter Kraft, wie sich am Beispiel der Dessauer Marienkirche zeigt. Allein im Oktober sind hier mindestens zehn spannende Erlebnisse garantiert. Den Anfang macht am 2. Oktober eine Lesung von Schauspieler und Autor Eric Stehfest, die wir bereits im September vorgestellt haben. Und danach geht es ungebremst weiter.
Der Abenteurer Mario Goldstein besegelte die Weltmeere, fuhr mit einem umgebauten Wasserwerfer zum Dalai Lama und durchquerte die USA von Ost nach West. Am 4. Oktober berichtet der Mann mit dem unerschütterlichen Freiheitsdrang in der Marienkirche über sein vielleicht spannendstes Abenteuer. 1.393 Kilometer legte er zu Fuß auf dem ehemaligen Todesstreifen zwischen Ost- und Westdeutschland zurück, sprach mit Zeitzeugen, ehemaligen Soldaten, Flüchtlingen – und Naturschützern. Denn heute ist aus dem Grenzgebiet das „Grüne Band“ geworden, das Heimat von über 1.200 seltenen Tier- und Pflanzenarten ist. Entstanden ist eine eindrucksvolle Multivisionsshow über ein einzigartiges Stück deutscher Geschichte und Gegenwart.
Einzigartig auf ganz andere Art wird es Abend darauf. Die „Irish Cowboys“ stammen weder aus Irland noch aus Amerika, sondern aus dem Norden Deutschlands. Sie haben sich ganz und gar dem Irish Folk verschrieben und verzaubern mit instrumentaler Vielfalt. Sie selbst nennen sich „eine verrückte Bande“ und versprechen ein Erlebnis für die ganze Familie.
Ein Musical biblischen Ausmaßes gibt es dann am 10. Oktober. Die Evangelische Allianz Dessau präsentiert „Isaak so sehr geliebt“, das „Adonia-Teens-Musical 2019“, das von Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren auf die Bühne gebracht wird. Die eigens komponierte Musicalsongs erzählen ein biblisches Familiendrama rund um Liebe und Vertrauen.
25 Jahre lang war Stefan Krähe Frontmann von „SIX“, der erfolgreichsten Coverband Deutschlands. Seit einiger Zeit ist er nun mit seinem neuen Bandprojekt unterwegs, das den naheliegenden Namen „Krähe“ trägt. Am 12. Oktober verspricht er in der Marienkirche deutschsprachigen Rock, schnörkellos, unverblümt und mit Ecken und Kanten.
Kompositionen von Joseph Haydn, Sergei Rach-maninow, Isaac Albéniz und Franz Liszt erklingen am Nachmittag darauf an gleicher Stelle. Zu Gast ist der mehrfach international preisgekrönte Konzertpianist Prof. Michael Legotsky.
Einer kaum bekannten Facette des berühmtem Malers und Bauhausmeisters Lyonel Feininger widmen sich am 20. Oktober der Musiker und Komponist Lutz Gerlach sowie Pianistin Ulrike Mai. Denn ursprünglich wollte der Künstler Musiker werden und entdeckte seine Liebe zur Tonkunst in den frühen 20er Jahren in Weimar wieder. Inspiriert von Johann Sebastian Bach komponierte er 13 Werke, die meisten davon für Orgel. Bis heute existiert von diesen Kompositionen nur eine Faksimileausgabe, verlegt wurden sie nie, aufgeführt nur sehr selten. Nun sind sie Grundlage des Programms „Stiller Tag am Meer“, in eine Bearbeitung Gerlachs für zwei Pianos und moderne Keyboards.
Das „Theater Provinz Kosmos“ war mit seiner aktuellen Inszenierung „Rosie träumt“ seit Anfang August bereits Open Air in Dessau, Wittenberg und Wörlitz zu erleben. Wer das heitere Stück um den Anbruch einer neuen Zeit bisher verpasst hat oder nicht genug bekommen kann, hat am 23. und 26. Oktober noch zwei Gelegenheiten, live dabei zu sein.
Dazwischen geht es mit einem der beliebtesten Autoren Deutschlands auf große Tour. Bei „Die Kreuzfahrer“ schildert Wladimir Kaminer mit dem ihm eigenen Witz und unstillbarer Neugier seine Erlebnisse auf hoher See und bei Landgängen. Von Putin-Schokolade in St. Petersburg über falsche Götter auf der Akropolis bis zu verrückten karibischen Taxifahrern ist alles dabei.
Den besonderen Schlussakkord des Oktoberpro-gramms gibt es am 27. des Monats mit „Herzenslieder“. Diesen Titel trägt das Programm, das Uschi Brüning, die Grande Dame der ostdeutschen Jazzmusik, gemeinsam mit Stephan König entwickelt hat und auch auf die Bühne bringt. Gemeinsam interpretieren sie Klassiker wie „Als ich fortging“ oder „Am Fenster“ neu – intim, kammermusikalisch und auf das Wesentliche reduziert. Lieder, die von Herzen kommen und die zu Herzen gehen.
LEO Glücksmoment
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