Wie weiter mit dem demokratischen Protest?
Veröffentlicht am Freitag, 01. Dezember 2017
Wenn rechte Kameradschaften im März wieder die Zerstörung Dessaus im 2. Weltkrieg für einen "Trauermarsch" nutzen, soll dem erneut demokratischer Prostest entgegengestellt werden. Wie dieser aussehen könnte, wollen die Akteure des Netzwerks "Gelebte Demokratie" am 12. Dezember mit allen Interessierten im Restaurant des Anhaltischen Theaters beraten.
Die Baustelle der Kavalierstraße stellt die Initiatoren des friedlichen Protestes im kommenden Jahr vor besondere Herausforderungen. Einerseits sind durch sie Teile der Strecke der bisherigen Menschenkette und des Toleranzlaufs gesperrt. Andererseits haben die rechten Demonstranten bereits beim letzten Aufmarsch ihre Route geändert und zogen am Bauhaus vorbei. Dadurch sind zwar neue Akteure zum Protest gestoßen - gleichzeitig kam jedoch die Frage auf, ob die veränderten Bedingungen die bisherige Strategie möglicherweise überholt haben.
Das Gespräch im Theaterrestaurant soll daher dazu dienen, die bisherigen Bausteine des Protestes auf den Prüfstand zu stellen, sie auszuwerten und gemeinsam auch nach möglichen Alternativen zu suchen. Ziel ist es, auf die gestiegene Flexibilität der Neonazis ebenso flexibel reagieren zu können und noch mehr Bürger als Unterstützer zu gewinnen. Denn obwohl in den letzten fünf Jahren bis zu 2.500 Teilnehmer verzeichnet wurden, sank ihre Zahl zuletzt um rund ein Fünftel.