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DJ Dagobert, Audiostellar, Tricklz, jetzt MasterArpLEO Glücksmoment
DJ Dagobert, Audiostellar, Tricklz, jetzt MasterArp© Bryan Friedenberger

Musik vom anderen Stern

Veröffentlicht am Dienstag, 19. Juli 2016

Seit rund 20 Jahren ist Dagobert Howe als DJ in der ganze Welt gefragt. Der Stadt seiner Kindheit, die er selbst als "das beste Hotel der Welt" bezeichnet, ist der Dessauer jedoch bis heute treu geblieben – auch wenn es ihn fast genauso schnell wieder in die Ferne wie nach Hause zieht. Dass sein neues Album "Startopology" erneut beim regionalen Label "Dominance Electricity" erschienen ist, scheint da nur logische Konsequenz. Warum aus "DJ Dagobert" nun "MasterArp" wird, was es mit "Audiostellar" auf sich hat und vieles mehr verriet Dagobert im LEO-Gespräch.

DJ Dagobert, Audiostellar, Tricklz, jetzt MasterArp – warum bist Du unter so vielen Alter Egos unterwegs?

Dagobert: Weil ich schon immer ein vielfältiges Spektrum abdecken wollte. Wenn man Musik macht, muss man irgendwie auch alles machen. Am Anfang war „DJ Dagobert“, aber eigentlich auch nur, weil ich diesen tollen Namen schon von meinem Vater bekommen hatte. „Dago’nAkai“ war dann schon der ersten Ausbruchsversuch, ich wurde zu sehr auf Old School festgelegt, hier durfte ich New School machen. „Tricklz“ entstand für den Bereich Wobble House bzw. French House. „Dagonaut“ war bis dato eigentlich mein Lieblings-Alter-Ego. Ich mache keine Elektro-, House- oder Chill-Out-Mucke, ich mache Sternenmusik, der Dagonaut eben. Ich hatte schon immer eine Space-Macke. Wenn ich mit dem Teleskop auf der Dachterasse stehe und in die Sterne gucke, gibt mir das Energie und Inspiration. Und als Dagonaut bin ich auch erstmals in meinem „L.I.S.S.“ dem „Light Impact Speeder Suit“, aufgetreten, denn natürlich musste es ein Raumanzug sein. Da gab es noch ein paar technische Probleme, darum habe ich das Projekt zurückgestellt. Mit „MasterArp“ bin ich jetzt da, wo ich hin wollte. Der neue Name soll auch meine Weiterentwicklung zeigen, hier will und kann ich mich austoben. „Startopology“ ist der Übergang zu diesem neuen musikalischen Leben.

Darum auch das „Dagobert vs. MasterArp“?

Dagobert: Naja, wenn es nach mir gegangen wäre, hätte auf dem Album nur „MasterArp“ gestanden. Aber das Label hatte Angst, dass die Fans das nicht verstehen. Aber es ist schon eine Art Abschied. Wir wollen den Old-School-Jungs zeigen, wo die Reise hin geht, sie vielleicht auch mitnehmen, indem sie noch einmal ihre Portion gewohntes bekommen. Es geht von chillig bis härter, immer mit einer großen Prise Space und Future. Die nächste Platte ist dann nur noch „MasterArp“. Die Tracks sind übrigens schon fertig – und ich werde ganz sicher nicht wieder fünf Jahre warten, um sie zu veröffentlichen.

Und dann gibt es da ja auch noch „Audiostellar“.

Dagobert: „Audiostellar“ ist mein ganz besonderes Baby und bedeutet für mich grenzenlose Freiheit. Da produziere ich Musik für Theater, Fernsehen und Film, kann mich ausleben, kann meine musikalischen Skills verbessern, kann der sein, der ich bin. Auch wenn ich da noch sehr in den Kinderschuhen stecke, sehe ich da ein riesiges Potenzial und habe schon sehr viele Tracks geschrieben, unter anderem auch meine erste eigene Sinfonie, „Mare Magnus“, innerhalb von drei Monaten. Das sprudelt also regelrecht aus mir raus, das ist fantastisch. Wenn es mir schlecht geht, bin ich „Audiostellar“ und mir geht es nach 30 Minuten nicht mehr schlecht. Wenn es mir gut geht, leuchtet nach 10 Minuten „Audiostellar“ alles um mich herum.

Hast Du nie darüber nachgedacht, für die Karriere in eine Metropole wie Berlin oder London zu gehen?

Dagobert: Ich habe ja oft in den Metropolen gespielt, da ist es auch echt cool, aber nach drei oder vier Tagen hatte ich immer die Schnauze voll. Ich bin gerne kurz da, erfreue mich an der Vielfalt, aber brauche es auch nicht wirklich. Ich glaube, ich bin da etwas verkauzt. Ich verkrieche mich lieber in meine Musik, da habe ich eigentlich die besten Gespräche. Ich glaube auch, durch diesen Sternenkram und wenn Du öfter in der Natur bist, hörst Du natürlich auch in Dich selbst hinein. Du musst entscheiden, was für Dich wichtiger ist. Ich muss in keine Riesenmetropole und versuchen, da irgendwas zu reißen, das Gen ist mir nicht gesetzt worden. Dessau war immer gut, es gab auch nie wirklich einen Grund, weg zu gehen. Ich hatte das Glück, dass ich oftmals weg sein durfte, war aber auch immer wieder froh, zurück zu kommen. Ich habe für Dessau auch einige „Kosenamen“, von denen „Poocity“ noch der schmeichelhafteste sein dürfte – aber es steht immer ein Herzchen dahinter.

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