Die Welt der Himmelsscheibe von Nebra – Neue Horizonte
Veröffentlicht am Dienstag, 18. Mai 2021
Die Landesausstellung "Welt der Himmelsscheibe von Nebra – Neue Horizonte" präsentiert mit über 400 Exponaten von Leihgebern aus 14 Ländern ein vielschichtiges Bild der Welt, in der die Himmelsscheibe geschaffen wurde. Erstmals sind in Deutschland Objekte zu sehen die Reichtum und Vielfalt einer Epoche illustrieren, die uns näher ist, als wir bislang ahnten.
Die Pyramiden in Ägypten, die prunkvollen minoischen Paläste in der Ägäis – Zeugnisse früher Staaten im 2. Jahrtausend v. Chr., die uns gut bekannt sind. Doch wie lebten die Menschen zur selben Zeit in Mitteleuropa? – Interdisziplinäre Forschungen der letzten Jahre haben unser Wissen zu diesen Jahrhunderten immens erweitert. Gab es auch in Mitteldeutschland eine Dynastie, deren Herrscher in weithin sichtbaren Grabhügeln bestattet wurden? Befehligten sie Armeen, deren Waffen wir in großen Bronzeschätzen wiederfinden? Lebte die Bevölkerung in friedlichen Zeiten? Und reisten Verwegene in ferne Länder, um Kontakte zu knüpfen und neues Wissen mit in die Heimat zu bringen? – Das Landesmuseum für Vorgeschichte lädt ein zu einer Reise in das „Reich der Himmelsscheibe“!
Die Himmelsscheibe von Nebra (UNESCO-Dokumentenerbe) ist ein herausragender Fund aus der frühen Bronzezeit – die älteste konkrete Himmelsdarstellung der Menschheitsgeschichte. Gleichzeitig ist in ihrem Bild jedoch auch geheimes Wissen verschlüsselt: Wer die Himmelsscheibe besaß und wusste, wie er sie zu lesen hatte, konnte den Jahreskalender für seine Mitmenschen vorgeben, hatte Macht über die Zeit. Wie kam dieses Wissen in unsere Region? Die Himmelsscheibe selbst ist ein Zeugnis weitverzweigter Netzwerke der Frühbronzezeit: Die mythologische Vorstellung eines Sonnenschiffes kommt wohl aus dem Alten Ägypten, das Wissen um Plejadenkonstellationen aus dem Vorderen Orient. Das erst vor wenigen Jahren entdeckte Ringheiligtum von Pömmelte bei Magdeburg entspricht in seinen Abmessungen genau dem gleichzeitigen Stonehenge in Südengland. Doch nicht nur Ideen reisten weit: Das Kupfererz der Scheibe stammt aus Österreich, das Gold aus Cornwall. Bernstein von der Ostsee wurde in Sachsen-Anhalt, Griechenland und sogar Mesopotamien gefunden.
Als Korrespondenzstandorte der Ausstellung ist die Arche Nebra, das Ringheiligtum von Pömmelte, das Salzlandmuseum Schönebeck und das Sonnenobservatorium Goseck mit eigenen Veranstaltungen und Sonderschauen an dem Projekt beteiligt. Kooperationspartner der Ausstellung ist das British Museum London.
LEO Glücksmoment
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