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LEO Tagestipp
"Camerata" aus Köln© Sven Cichowicz

Ein Nachspiel für Telemann

Veröffentlicht am Freitag, 25. September 2020

Den Begriff Nachspielzeit kennen Sportfans eigentlich aus dem Fußball. Wenn in Magdeburg am letzten Oktoberwochenende zu einer Nachspielzeit eingeladen wird, hat das runde Leder damit herzlich wenig zu tun. Im Mittelpunkt steht der Barockkomponist Georg Philipp Telemann – und damit gleichermaßen ein besonderes Lebenszeichen, ein kleiner Trost und ein großes Dankeschön.

Mit ihrer fast 50-jährigen Geschichte, internationalem Ruf und ihrem seit 1990 zweijährlichen Turnus zählen die Magdeburger Telemann-Festtage zu den renommiertesten und traditionsreichsten Musikfestivals Deutschlands. Doch gerade im Jahr ihres 25. Jubiläums kam alles ganz anders als geplant: Statt des Eröffnungskonzerts kam am 13. März der Kulturbetrieb in ganz Sachsen-Anhalt zum Erliegen, wenige Tage später gefolgt vom bundesweiten Lockdown.

Die „Magdeburger Telemann-Nachspielzeit“ vom 29. Oktober bis 1. November soll nun aber keinesfalls ein Ersatz für das ausgefallene Festival sein, das im Jahr 2022 nachgeholt wird. Sie ist ein Zeichen, dass Telemanns Musik in seiner Stadt nach wie vor präsent ist und nun endlich wieder in Konzerten live erlebt werden kann – in kleiner Besetzung, aber groß in Szene gesetzt. „Diese ,Nachspielzeit‘ ist auch Zeichen einer ganz besonderen Dankbarkeit unserem phantastischen Publikum gegenüber, das uns mit zum Teil sehr persönlichen Botschaften und einer überwältigenden Spendenbereitschaft durch Verzicht auf die Erstattung erworbener Eintrittskarten dazu in besonderer Weise motiviert hat“, so der Leiter der Telemann-Festtage, Dr. Carsten Lange.

Eröffnet wird das musikalisch-klangvolle Wochenende mit einem Konzert der „Camerata Bachiensis“, einem der gefragtesten Ensembles der Alten Musik und Telemann-Preisträger von 2013. Weitere Höhepunkte sind die Konzerte mit Countertenor Andreas Scholl und Dorothee Oberlinger sowie Mitgliedern ihres Ensembles „1700“, mit Michael Schneider und „Camerata Köln“, der Auftritt des jungen Ensembles „Jan Nigges & Friends“ und die 572. Sonntagsmusik, unter anderem mit Hille Perl. Begleitet werden die sechs Hauptkonzerte von einem umfangreichen Rahmenprogramm, das von einer internationalen wissenschaftlichen Konferenz und einem musikalischen Gottesdienst bis zum heiteren Papiertheater „Familie Mopstock meets Barock“ reicht.

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