100 Jahre Vorgeschichte
Veröffentlicht am Mittwoch, 26. September 2018
Am 9. Oktober 1918 wurde das heutige Landesmuseum für Vorgeschichte Halle gegründet. Der erste deutsche Museumsbau für Vorgeschichte verfügt mit über 16 Millionen Funden über eine der größten archäologischen Sammlungen Mitteleuropas. Die weltberühmte „Himmelsscheibe von Nebra“ ist Aushängeschild des Museums, das seinen 100. Geburtstag am 13. und 14. Oktober mit einem Aktionswochenende begeht.
„Schauen, Mitmachen, Verkosten“ – so das Motto des Geburtstagswochenendes in Halle, das gleichzeitig als Aufforderung zu verstehen ist. Denn die Besucher können altsteinzeitliche Jägerkost ebenso probieren wie die Speisen der bronzezeitlichen Schmiede, sich an den Genüssen der römischen Küche ebenso laben wie an den „Spezereyen“, die zu Luthers Zeiten auf den Tisch kamen. Mutige nehmen außerdem einen Schluck verschiedener Destillate aus den Laboren der Alchemisten.
Mitmachen ist genauso vielfältig möglich. Groß und Klein können den Umgang mit dem Schwert lernen, Salben oder Zuckerzeug herstellen und eigene Münzen schlagen. Unter Anleitung von Archäotechniker Frank Trommer und Archäologe Stephan Holdermann können sie sogar ihre eigene Himmelsscheibe herstellen. Oder zumindest die bronzezeitlichen Techniken sehen und ausprobieren, in denen das UNESCO-Welterbe gefertigt wurde.
Das Landesmuseum für Vorgeschichte Halle ist aber nicht nur für dieses eine Exponat berühmt, sondern für viele weitere besondere Sammlungsstücke – und für ihre außergewöhnliche und aufwendige Präsentation. Intensive Einblicke versprechen die Kuratorenführungen, zu denen an beiden Tagen jeweils um 10.30 Uhr, 14 Uhr und 16 Uhr eingeladen wird. Treffpunkt für die rund einstündigen Führungen ist an der Kasse. Dort starten am Samstag und Sonntag um 11 Uhr auch die Themenführungen „Moderne Kunst, Archäologie und Krieg“, die der Architektur und den expressionistischen Wandbildern des Museums gewidmet sind.
Besucher können das Aktionswochenende aber natürlich auch ganz einfach für einen entspannten Museumsbummel nutzen, Begegnungen mit nachdenklichen Urmenschen, durch Wände brechenden riesigen Waldelefanten und anderen beeindruckenden Museumsbewohnern inklusive.
Der Eintritt ist frei.