Ein Fest als Gesamtkunstwerk
Veröffentlicht am Donnerstag, 26. Juli 2018
„Gelb gewinkelt“ heißt es am 31. August und 1. September rund um das Bauhausgebäude in Dessau. Das Bauhausfest 2018 greift das Jahresthema „Standard“ der Stiftung Bauhaus Dessau auf. Denn Standards wurden durch die historische Schule ebenso gesetzt wie insbesondere auf der Bühne auch durchbrochen. Die Grundfarbe Gelb steht daher auch für das Auflösen von Grenzen und festen Formen.
Zeitgenössische Interpretationen von Artistik, Theater, Musik, Installation und Performance stehen im Zentrum des Bauhausfestes 2018, das am Freitag um 19 Uhr mit dem schon traditionellen Preview-Abend eröffnet wird und am Abend darauf seinen Höhepunkt erreicht. Wie das historische Vorbild ist auch das Fest der Gegenwart ein Gesamtkunstwerk aus einer Vielzahl einzelner Aktionen und Programmpunkte.
Optisch werden die Festbesucher durch ein Konzept des Lichtdesigners Lothar Baumgarte empfangen, der das Festmotto „Gelb gewinkelt“ sichtbar macht. Die Klarheit der Architektur des Bauhauses soll mit gelben LED-Scheinwerfern betont werden. Winkel und Kanten werden hervorgehoben, während das Spiel aus Licht und Schatten, aus innerer und äußerer Beleuchtung, gleichzeitig die Trennung zwischen Innen- und Außenarchitektur aufhebt.
Das letzte Bauhausfest vor dem 100-jährigen Geburtstag 2019 soll auch einen Vorgeschmack darauf geben, was dann zu erleben sein wird. Im „BauhausJazzSummit“ treffen am Samstag um 22.30 Uhr drei Dessauer Bands zusammen, die sich musikalisch mit der Bauhaus-Kapelle der 1920er Jahre auseinandersetzen. Zum Einsatz kommen dabei keine herkömmlichen Instrumente, sondern ein ganzer Spannungsbogen selbst- und umgebauter Klangerzeuger bis hin zum interaktiv erklingenden Kostüm. Neben der rund 30-minütigen Preview auf das Bauhausjubiläum werden die Musiker auch mit ihren eigenen Programm zum Fest beitragen.
Einblicke gibt es auch in „Das Totale Tanz Theater“. Zur Eröffnung des Bauhaus-Museums soll die moderne Interpretation von Oskar Schlemmers Tänzerwesen und des Totaltheaters von Walter Gropius als Virtual-Reality-Installation Premiere feiern. Zum Fest treffen Tanzmaschinen aus der virtuellen Welt auf die reale Tänzerin Claudia Ortiz.
Viele weitere Beiträge, unter anderem von der Hochschule Anhalt, der Weißensee Kunsthochschule Berlin, der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“, der Technischen Universität Berlin und dem Hochschulübergreifende Zentrum Tanz Berlin, sowie Konzerte vervollständigen das Programm.