Neuer Blick auf Fürst Franz
Veröffentlicht am Montag, 11. September 2017
Leopold Friedrich Franz, Fürst von Anhalt-Dessau, wird 200 Jahre nach seinem Tod vor allem mit dem in seinem Auftrag entstandenen Dessau-Wörlitzer Gartenreich verbunden. Das UNESCO-Welterbe zieht Besucher aus aller Welt an und steht immer wieder im Fokus der Forschung. Deutlich weniger Beachtung fand bisher die Residenzstadt selbst, Dessau als Regierungssitz und Zentrum des höfischen Lebens. Die Ausstellung „Der Fürst in seiner Stadt“ will neue Perspektiven aufzeigen.
Wie sehr hat Fürst Franz das Gesicht Dessaus verändert? Wie hat er hier das politische und kulturelle Leben, aber auch das Stadtbild, geprägt? Diesen Fragen widmet sich die Ausstellung der Stadt Dessau-Roßlau unter Federführung des Stadtarchivs, die noch bis zum 22. Oktober in der Orangerie und im Fremdenhaus beim Schloss Georgium zu sehen ist. Historische Pläne, Zeichnungen und Gemälde werden dort gezeigt, aber auch eine interaktive Rekonstruktion der Marienkirche zu Zeiten des Fürsten oder Nachbildungen längst verlorener Denkmäler. Dabei nimmt die Ausstellung einerseits den Blickwinkel von „Vater Franz“ auf seine Stadt ein, entdeckt andererseits anhand seiner gestaltenden Einflüsse auch neue Facetten eines Landesherren, der sowohl aufgeklärter Regent als auch Kind seiner Zeit war.