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Breakdance Szene aus dem Film Dessau Dancers
Breakdance Szene aus dem Film Dessau Dancers© Senator Film

Premiere für „Dessau Dancers“

Veröffentlicht am Mittwoch, 01. April 2015

Am 16. April ist es endlich so weit: der Film „Dessau Dancers“, von dem aufmerksame LEO-Leser schon gehört haben dürften, startet deutschlandweit in den Kinos. Und wenn die Stadt schon nicht als Darsteller auftreten durfte, weil sie einfach nicht mehr wie 1985 aussieht, kommt sie nun doch noch zu einer besonderen Ehre: am Premierentag werden die Produzentin, der Regisseur und die Darsteller den Filmstart gemeinsam mit dem Publikum in Dessau feiern.

In Dessau gab es Mitte der 80er Jahre eine überaus aktive Breakdance-Szene. Das wissen wir spätestens seit der Dokumentation „Here we come“, jetzt aber diente das lange fast vergessene Kapitel DDR-Geschichte auch als Inspiration für „Dessau Dancers“. Im Mittelpunkt steht der 18-jährige Frank, der im Sommer 1985 den Film „Beatstreet“ im Kino sieht und begeistert mit ein paar Freunden die „Break Beaters“ gründet. Der Staatsmacht sind die Straßentänzer ein Dorn im Auge, als ein Verbot scheitert, will sie sie kontrollieren. Aus Breakdance wird „akrobatischer Schautanz“, die „Break Beaters“ werden schon bald wie Rockstars gefeiert. Doch wie immer hat der Ruhm auch seinen Preis...

„Dessau Dancers“ erzählt eine Geschichte, die zwar auf historischen Fakten beruht, dessen Handlung aber rein fiktiv ist. Trotzdem sollte der Film der Realität so nah wie möglich kommen – auch optisch eine echte Herausforderung, wie Produzentin Janna Velber im LEO-Gespräch verrät.

Worin lag der Reiz, eine Geschichte über den Breakdance in der DDR zu erzählen?
Janna Velber: Besonders reizvoll fanden wir, deutsche Geschichte mal aus der Perspektive von jungen Menschen zu erzählen, aus ihrem ganz persönlichen Blickwinkel, sehr subjektiv. Ich dachte, das könnte auch die jungen Leute interessieren, die die DDR gar nicht kannten und die sich einfach nur mit diesem Lebensgefühl identifizieren können – auch heute noch. Nebenbei ist der Tanz als solches sehr filmisch, unterhaltsam und für die Kinoleinwand absolut geeignet. Leider kommen solche Filme viel zu selten aus Deutschland – so entstand die Idee zu „Dessau Dancers“.

Was war die größte Herausforderung bei der Umsetzung der Geschichte?
Janna Velber: Alles! Angefangen dabei, den Film zu finanzieren, die Tänzer und tanzenden Darsteller zu entdecken. Den Film mit geringem Budget drehen zu müssen. Die Motive zu finden. Es war einfach nichts einfach bei diesem Projekt. Umso glücklicher sind wir mit dem Ergebnis.

Wie aufwändig war es, möglichst authentische Drehorte zu finden?
Janna Velber: Unglaublich aufwendig! Wir haben ganz Ostdeutschland durchforstet und durchleuchtet. Ich bin beeindruckt von der Schönheit dieser Bundesländer. Leider – oder zum Glück – konnten wir die ostdeutschen Bundesländer nicht mehr so vorfinden, wie sie 1984 gewesen waren und wie wir sie eigentlich erzählen mussten. Es hat einen tollen Regisseur, eine kreative Szenenbildnerin, einen oscarprämierten Kameramann und ein ganzes wunderbares Team gebraucht, das zu schaffen und war in der Postproduktion später aufwendiger als geplant.

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Open Air Sommerkino im Tierpark Dessau
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